Wie wir alle wissen, hat jede Handlung Auswirkungen auf den Planeten: von der heißen Dusche, die länger als 10 Minuten dauert, über den ständigen Gebrauch von Wattestäbchen bis hin zur täglichen Entscheidung, welche Kleidung anzuziehen.
Teilweise vergessen wir, dass Mode verschmutzt und Energie, Wasser und Ressourcen zur Herstellung jedes Kleidungsstückes und Accessoires verbraucht, das wir ohne schlechtes Gewissen kaufen und tragen. Den aktuellen Daten zufolge erzeugt ein Kilogramm Stoff, das von der Modeindustrie verwendet wird, während der Produktionsphase 23 Kilo Treibhausgase. Damit produziert die Mode mehr Treibhausgase als Schiffe und Flugzeuge, die sich von einem Teil des Planeten zum anderen bewegen.
Ein Bericht der Vereinten Nationen weist darauf hin, dass dieser Sektor zu einem großen Teil für die globale Umweltverschmutzung verantwortlich ist. Vom Moment der Herstellung bis zum Moment der Entsorgung sind die Auswirkungen auf den Planeten erschütternd. 20 % der weltweiten Wasserabfälle und 10 % der Kohlendioxidemissionen stammen aus unserer geliebten Modeindustrie.
Anfang dieser Woche haben wir den Weltwassertag gefeiert, nämlich eine der wichtigsten Quellen fürs Leben auf unserem Planeten. Die Textilindustrie ist in praktisch jeder Phase der Produktion auf Wasser angewiesen. Farbstoffe, Spezialchemikalien und Veredelungschemikalien, die zur Herstellung von Kleidung verwendet werden, werden in Wasserbädern auf die Stoffe aufgetragen. Das bedeutet, dass enorme Mengen an Wasser zum Färben, Ausrüsten und Waschen der Kleidung verwendet werden. In den meisten Produktionsländern werden die giftigen Abwässer aus den Textilfabriken direkt in die Flüsse verschüttet, was zu weiteren Schäden für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen führt.
Mode verschmutzt auch dann, wenn sie sich in unserem Kleiderschrank befindet. Der Fast-Fashion-Stil, für den wir uns oft in einer Logik des Sparens entscheiden, erzwingt knappe und plötzliche Einkäufe. Die Trends ändern sich ständig, und wir müssen nur mit ihnen Schritt halten. Und was wir einen Monat zuvor gekauft haben, kann schon wieder aus der Mode sein.
Das Ergebnis ist, dass 85 % der von uns produzierten Kleidung in der ungetrennte Müllsammlung landet. Nur unbedeutende Mengen werden recycelt, auch weil Kleidungsstücke oft aus Mischgeweben hergestellt werden, was das Recycling von Rohstoffen praktisch unmöglich macht.
Wir kaufen immer mehr Kleidung, die wir immer weniger tragen und die wir immer mehr in die Wertstofftonne werfen.
Ein Teufelskreis, der gestoppt werden muss und dem die Modeindustrie mit dem Modepakt bereits versucht entgegenzuwirken.
Die Modeindustrie kann jedoch schon mit den Rohstoffen, und nämlich mit dem Produktionsprozess, anfangen, sich in einen nachhaltigeren Bereich zu verwandeln. Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit und der Wiederverwendung zeigt sich ein Lichtschimmer der Hoffnung, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.